Wenn man mich bittet, eine kurze Vorstellung zu schreiben dann ist einer der ersten Sätze immer: „Ich bin Karin und davon überzeugt, dass es jeden Tag einen kleinen Grund zum Jubeln gibt. Das war nicht immer so und deshalb habe ich Jubeltage gegründet.“
Lange war mir nicht bewusst, dass meine Entscheidung, mich täglich auf die Suche nach klitzekleinen Jubelmomenten zu machen nichts Anderes ist, als mehr Dankbarkeit in mein Leben zu lassen.
Dankbarkeit ist eine unglaublich kraftvolle und transformierende Energie. Wenn man mich fragen würde, was mein Leben am meisten zum Positiven verändert hat, dann ist es das. Dankbarkeit verändert einfach alles. Du denkst ich übertreibe maßlos? Dann höre dir unbedingt die Podcastfolge an!
Es gibt Phasen in unserem Leben, da haben wir das Gefühl, die Momente in den wir glücklich sein können seien uns gänzlich abhanden gekommen. Wenn wir mit tiefer Trauer, großer Angst oder mit einem einschneidenden Verlust konfrontiert sind, sehen wir nur zu oft kein Licht am Ende des Tunnels mehr und sind eingehüllt in Dunkelheit.
Hier kann Dankbarkeit so viel verändern und uns wieder Halt geben.
„Nicht die Glücklichen sind dankbar,
es sind die Dankbaren
die glücklich sind.“
(Francis Bacon)
Die kleinen Momente in denen noch ein Fünkchen Freude und Zufriedenheit aufblitzt fungieren in solchen Phasen unseres Lebens wie dünne Strohhame, an denen wir uns immer wieder aufrichten und entlang hanteln können. Je geübter wir in solchen Situationen sind, noch das Gute in unserem Leben zu erkennen, desto leichter finden wir wieder Mut und Zuversicht. Deshalb ist es unglaublich wichtig Dankbarkeit in unserem Alltag zu üben und zu praktizieren.
ich durch einen Perspektivenwechsel so viel zum Positiven verändern!
Dankbarkeit als Experiment: Gehe 10 Jahre zurück
Alles was wir dafür brauchen, ist ein klein wenig Übung und den Willen, unseren Blick auf die Dinge zu lenken, die wir haben. Wie sich unser Blick verändern kann, lässt sich in einem ein fachen Experiment ausprobieren: Gehen wir gedanklich 10 Jahre zurück und überlegen uns, welche Wünsche wir damals hatten. Wie viele davon haben sich tatsächlich erfüllt, obwohl wir sie heute gar nicht mehr richtig wahrnehmen? Uns Ziele zu setzen und sie erreichen zu wollen, ist nichts Schlechtes, vor allem dann, wenn wir mit dem, was JETZT ist, im Einklang sind und es zu schätzen wissen. Das Wundervolle ist: Wir können an jedem Ort und zu jeder Tageszeit üben, dankbar zu sein.
Dankbarkeit am Morgen
Eine tolle Gelegenheit bietet sich noch vor dem Aufstehen, im Bett liegend damit zu beginnen. Statt mit dem Gedanken aus dem Bett zu hüpfen: „Na wunderbar, draußen regnet es, das wird wieder ein Verkehrschaos und ausgerechnet heute muss ich arbeiten gehen, dabei würde ich viel lieber zu Hause bleiben.“ können wir den Tag ganz anders beginnen. Uns recken und strecken und dabei Dankbarkeit verspüren, wieder auf gewacht zu sein, wieder einen neuen Tag vor uns zu haben, an dem wir unser Leben gestalten können. Vielleicht einen bewussten Blick zu unserem Partner werfen und dankbar dafür zu sein, dass er oder sie uns begleitet und uns sieht – so annimmt wie wir sind. An den Haaren der Kinder riechen, mit denen wir vielleicht die halbe Nacht um den Platz im Bett gerangelt haben, und uns in Erinnerung rufen, welches Glück uns zuteil wird von ihnen geliebt zu werden. Schon haben wir uns selbst viele kleine Glücksmomente geschaffen, indem wir die Menschen (und auch die Dinge), die in unserem Leben sind, nicht mehr als selbstverständlich wahrnehmen.
Dankbarkeit am Abend
Statt am Abend vor dem Schlafen gehen zu überlegen, was alles nicht geklappt hat, können wir uns drei Momente oder Begebenheiten in Erinnerung rufen, für die wir dankbar sind. Wem es schwer fällt, sich diese Momente zu merken, der kann auch jeden Morgen ein paar getrocknete Kichererbsen oder Murmeln in die rechte Hosen- oder Jackentasche geben. Immer wenn ein Moment der Dankbarkeit aufblitzt, wandert die Kichererbse oder Murmel in die linke Tasche. Am Abend werden die Taschen geleert. Es ist erstaunlich, dass sich selbst an Tagen, die wir als völlig katastrophal empfinden, etwas Gutes finden lässt und wir mit einem schönen Gefühl einschlafen können.