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Jahreskreisfest Samhain – Zeit, um Altes loszulassen und Neues zu beginnen

Das keltische Silvester zählt zu den Mondfesten und wird zum November-Neumond rund um 1. November gefeiert. Es steht für das Ende und den Neubeginn zu gleichen Teilen. Denn jetzt ist die Zeit gekommen, um Altes loszulassen, sich von Dingen zu lösen und sich zu verabschieden. Ein schönes Ritual ist es, sein Haus und Heim mit einer Räucherei zu reinigen. So können auch schlechte Energien weichen und Platz machen für Neues, Positives. Ich möchte dir gerne ein wunderschönes Ahnenritual vorstellen, mit dem du dieses Jahreskreisfest ganz besonders feiern kannst. Außerdem habe ich eine Räuchermischung für dich zusammengestellt, die dich bei diesem Ritual unterstützt.

Zeit des Loslassens und Abschiednehmens

Samhain ist die Zeit, in der die Natur müde ist von dem langen und produktiven Jahr und sich langsam schlafen legt. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger, der Nebel zieht über die Wälder, alles wird schwerer und dunkler. Man möchte sich ans Feuer schmiegen, Sentimentalität und Wehmut kommen auf, die dunkle Zeit steht groß vor uns. Fast ist sie erhaben und ein bisschen einschüchternd. Die Göttin Cerridwen, auch die Weise und Dunkle genannt, ist „Schirmherrin“ dieses Fests. Farblich begleiten uns die bekannten Halloween-Farben Orange, Schwarz und Rot.

Die dunkle Traurigkeit und die Zuversicht

Die meisten von uns sind zu dieser Zeit nachdenklicher und zurückgezogener als sonst. Auch wenn sich gerade um Allerheiligen herum in den meisten von uns eine Traurigkeit bemerkbar macht, können wir versuchen, uns an die schönen Momente mit den Verstorbenen zu erinnern, Fotoalben zusammen durchzublättern, ihr Lieblingsessen zu kochen und gemeinsam zu lachen. Ich liebe zum Beispiel den Brauchtum in Lateinamerika, wo es zu Allerheiligen laut und bunt zugeht.

Denn auch wenn es

Die Zeit von Abschied ist, bringt auch jeder Abschied einen Neubeginn und somit die Zuversicht.

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Wunderschönes Ahnenritual zum Jahreskreisfest Samhain

Was alle Kulturen verbindet und ähnlich zu sein scheint, ist die Verbindung zu den Ahnen. Zu Samhain wird das Tor in die Anderswelt weit geöffnet. Es gibt viele schöne Ideen für ein Samhainfest – wie du es feiern möchtest, spürst du am besten selbst. Ich möchte dir heute mein Samhain-Ritual vorstellen. Ein Ritual, das ich gerne für mich ganz alleine abhalte, du kannst das natürlich auch gemeinsam mit deiner Familie feiern. Es soll sich für dich gut anfühlen.

Vielleicht gibt es Unausgesprochenes, das dir auf der Seele liegt, oder aber auch nur die Sehnsucht nach jemandem, der bereits in eine andere Welt vorgegangen ist. Ich nehme die Energie von diesem besonderen Krafttag auf und suche mir den Zeitpunkt aus, an dem ich es ohne Stress ausführen kann. Für mich persönlich spielt da der Tag nicht die übergeordnete Rolle. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich da mehr von meinem Gefühl leiten lasse.

Zu meinem Ahnenfrühstück lade ich meist meinen verstorbenen Papa ein, es ist ein sehr emotionales, aber auch berührendes Ritual, das mich jedes Jahr aufs Neue tief trifft, aber auch immer wieder beruhigt. Es ist als ob sich eine Art heilender Balsam um mein Herz legt und mein Papa mich noch einmal in die Arme nimmt.

Auch wenn ich beim Ahnenfrühstück gerne alleine bin, binde ich in der Vorbereitung gerne meine Kinder ein. Zusammen basteln wir jedes Jahr in der Woche vor Samhain Seelenlichter (LINK zum Video auf IGTV), die ich zum Frühstück auf dem Tisch aufstelle und um Samhain gern auf unseren Fenstern verteile, damit verlorene Seelen den Weg finden können.

Ideen & Inspirationen für ein Gedenken an diejenigen, die uns vorausgegangen sind

Gerne möchte ich dir ein paar Ideen und Inspirationen mitgeben, denn vielleicht hast auch du liebe Menschen schon gehen lassen und möchtest ein Zwiegespräch mit ihnen suchen. Ich erzähle dir, wie ein Ahnenfrühstück bei mir aussieht.

Für das Frühstück decke ich den Tisch für meinen Seelengast und mich, dekoriere ihn liebevoll mit den Gaben der Natur: buntes Laub, Kastanien, Zapfen, Kürbis, Mandarinen, Äpfel. Ich bereite etwas Besonderes für uns zu, zum Beispiel sein Lieblingsessen oder Lieblingsgetränk. Außerdem stelle ich Fotos von meinem verstorbenen Papa auf und meist einen Gegenstand, der uns verbindet. Meistens mache ich Musik an, denn das beruhigt mich, man kann aber auch selbst versuchen, etwas anzustimmen. In der Mitte des Tisches steht mein Räucherstövchen. Mein Energiezentrum.

Zeit für dein Ritual

Such auch du dir ein Platzerl, an dem du dich ungestört fühlst, mach es dir gemütlich und richte dir einen schönen Tisch für euch her. Kreiere eine schöne Atmosphäre für dein Treffen. Stelle dir die Räuchermischung zusammen und entzünde sie vorsichtig.

Räuchermischung für das Ahnenfrühstück:

2 Teile Wacholder (Nadeln oder Beeren)
1 Teil Mistel
1 Teil Fichtenharz
1/2 Teil Holunderblüte
1/2 Teil Engelswurzsamen
1/2 Teil Engelswurzwurzel

Den verschiedenen Räucherkräutern, die uns bei unserem Zwiegespräch unterstützen sollen, kannst du auch noch eine Lieblingspflanze des Verstorbenen beigeben. Ist die Kohle durchgeglüht, beginnen wir, das Räucherwerk darauf zu streuen und bitten den Verstorbenen, Platz zu nehmen.

Teile deine Gedanken und Gefühle mit. Je nach Gefühl hör auf dein Herz. Lass es einfach passieren. Das ist sicher bei jedem anders, doch im Grunde geht es darum, loszulassen und befreit in die Zukunft zu gehen

Während du es dir am Tisch gemütlich machst und dir vorstellst, hier nochmal mit deinen Ahnen zu sitzen, kommen oft Fragen oder Gefühle auf. Die Räucherei unterstützt dich, dich in den Austausch zu begeben, Fragen und Gefühle mit dem Rauch losziehen zu lassen.

Heute kannst du unerledigtes auf den Tisch bringen und ausreden oder einfach nur Danke sagen, für die wunderbaren Dinge, die deine Ahnen dir als Erbe hinterlassen haben.

 

Auch ist heute ein guter Moment, falls du dich entschuldigen möchtest. Hör auf das, was dein Herz dir sagt. Lass es einfach passieren. Achte auf die Gefühle, die hochkommen. Nach dem Ritual bedanken wir uns bei dem Verstorbenen und bitten ihn oder sie wieder zu gehen. Danach löschen wir die Kerze und beenden das Ritual.

Inspiriert zu diesem Ritual hat mich das Buch „Räuchern mit den Schätzen der Natur“ von Claudia & Hans Dirnberger.

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