Gerade habe ich die ersten Quitten in unserem Garten geerntet. Nachdem ich schon viele Quittenrezepte ausprobiert und wieder verworfen habe, möchte ich euch dieses tolle Rezept für eine Tarte tatin aux coings = Quitten-Tarte-Tatin vorstellen. Aufgrund der einfachen und schnellen Zubereitung ist es eines meiner Lieblingsrezepte, dass sich auch mit sauren Äpfeln oder Marillen anwenden lässt.
Zutaten Mürbeteig:
- 160g Mehl
- 70g Butter
- 20g Zucker
- 1 EI
- 2 EL Wasser
Zutaten Belag:
- 5-6 große Quitten
- 70g Zucker
- 20g Butter
- ein paar Tropfen Zitrone
- nach Belieben: Calvados, Vanillezucker oder Zimt
1. Mürbeteig zubereiten
Aus Mehl, Butter, Zucker, Ei und Wasser einen Knetteig bereiten und ca. ½ Stunde kühl stellen. Man kann den Teig auch einen Tag vorher zubereiten und über Nacht im Kühlschrank rasten lassen.
2. Quitten bearbeiten
Bearbeiten ist das richtige Wort, denn Quitten sind sehr hart und bedürfen daher ein wenig Kraft bei der Vorbereitung. Nach dem Waschen und Entfernen des samtigen Belags, der typisch für Quitten ist werden sie geschält, entkernt und geviertelt sowie mit Zitrone beträufelt, so dass sie nicht braun werden.
3. Karamell vorbereiten
Nachdem mir schon zwei Tarteformen bei der Zubereitung von Karamell auf der Herdplatte gebrochen sind, bereite ich das Karamell nur noch im Backrohr zu. Hierzu den Zucker in der Form gleichmäßig verteilen und im Backofen bei 225° auf der 2. Leiste von unten karamellisieren lassen – dauert ca. 15 Minuten. Dabei in der Nähe bleiben und die Farbe des Karamells beobachten, denn wenn das Karamell braun wird, bekommt die Tarte einen bitteren Geschmack. Wenn der Zucker geschmolzen ist, die Butter unterrühren und die Quittenviertel mit der bauchigen Seite nach unten auf den Karamell legen.
4. Zum Schluss der Teig
Den Teig etwas größer als die Form ausrollen, auf die Quitten legen und den Rand etwas andrücken. Die Oberfläche mit einer Gabel mehrmals einstechen. Im vorgeheizten Ofen bei 200°ca. 20 Minuten backen. 10 Minuten auskühlen lassen, stürzen und mit Zimt oder Vanillezucker betreuen oder Calvados beträufeln. Lauwarm (oder auch kalt) mit halbsteif geschlagenem Obers servieren.
Aber warum verkehrt herum?
Der Legende nach soll die Tarte im 19. Jahrhundert von zwei Schwestern Tatin zufällig erfunden worden sein. Ihnen sei ein zubereiteter Apfelkuchen aus den Händen auf die Apfelseite gefallen. Daraufhin hätten sie ihn einfach mit der Fruchtseite nach unten wieder in die Form gelegt, mit frischem Teig bedeckt und noch einmal gebacken.
Fotocredit: Mirjam Kneisl