Karin Graf-Kaplaner
Karin Graf-Kaplaner
Karin hat Jubeltage gegründet und die App entwickelt, um es dir leicht zu machen, Tag für Tag etwas für deine mentale Gesundheit zu tun. Denn auch wenn wir das immer wieder vergessen: Sie bestimmt unsere Lebensqualität. 2012 hat ein Burnout ihre gesamte Welt auf den Kopf gestellt und Karins Perspektive auf das Leben für immer verändert. Als Slow Business Mentorin & psychosoziale Beraterin begleitet sie dich raus aus ständiger Erschöpfung & Überforderung, hin zu mehr Kraft, innerer Stärke und gesunden Grenzen. Die 366 Impulskarten und Sprachnachrichten in Jubeltage App sind von ihr geschrieben & gesprochen. Von Mensch zu Mensch - ganz ohne KI.
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Es ist 0:42. Ich habe meinen Laptop aufgedreht und liege hellwach in meinem Bett. Das, nachdem ich mich einige Stunden hin- und hergewälzt habe. Eingeschlafen bin ich wohl schon um 21.30 Uhr gemeinsam mit meiner größeren Tochter, die (wie so oft in letzter Zeit) zu mir ins Doppelbett gekrabbelt ist, weil sie nicht einschlafen konnte. Zu viele Gedanken gingen ihr im Kopf herum.

„Ich weiß nicht Mama, gerade am Abend bin ich immer so aufgekratzt. Da schießen mir die Gedanken durch den Kopf und ich kann gar nicht einschlafen und da quassle ich dann immer so viel vor mich hin.“

„Ich weiß und ich bin schon soooo müde.“, denke ich mir.

Manchmal sind es die Kinder, manchmal bin ich es selbst, die nachts von den Gedanken nicht loskommen. Zu vieles, was uns beschäftigt, zu vieles, was unklar und schwer einzuordnen ist. Ich merke es als innere Unruhe, die unterschwellig ständig da ist, außer ich komme frisch aus einer Meditation. Mal zwickt die Schulter, mal meldet sich der Magen.

Aus Gesprächen mit vielen Frauen weiß ich: Ich bin damit nicht allein. Viele beobachten „unerklärliche“ Phänomene wie Druck auf der Brust, plötzliche Übelkeit, Schwindel, Herzklopfen oder Migräne-Attacken. Manche schlafen schlechter, manche sind tagsüber wie gelähmt von bleierner Müdigkeit. Andere machen sich ständig Sorgen – um ihre Familie, ihre Zukunft, ihre Kinder..

Ich möchte heute mit dir meine 15 Rettungsanker teilen – kleine Hilfsmittel, die mir helfen, durch herausfordernde Zeiten zu kommen. Vielleicht findest du darin Inspiration.

Auf einen Blick

  • Rettungsanker sind kleine Schritte, die dich in schwierigen Momenten stabilisieren.

  • Sie helfen dir, ins Hier und Jetzt zurückzukehren.

  • Sie sind sofort umsetzbar und brauchen wenig Vorbereitung.

  • 15 Ideen zeigen dir, was dir Kraft geben kann.

15 Rettungsanker, die dir helfen können, durch schwere Zeiten zu kommen.

1. Professionelle Unterstützung

Wenn ich nicht mehr weiter weiß und schon bevor ich das Gefühl habe unter der Last zusammenzubrechen, hole ich mir Unterstützung. Warte nicht zu lange, ein „Entlastungsgespräch“ kann schon enorme Erleichterung bringen.

2. Bodyscan

Diese wirksame Übung habe ich bei meiner MBSR-Ausbildung kennengelernt, denn sie ist Teil der „Mindful Based Stress Reduction“ nach Jon Kabat-Zinn. Der Bodyscan verankert mich wieder mit meinem Körper und gibt mir das Gefühl, dass alles gut wird. Im Moment mache ich ihn wieder einmal am Tag und ich merke, wie er mir Ruhe und Kraft gibt. Meine damalige Lehrerin hat eine Version online gestellt, die du hier zur Übung verwenden kannst. Wenn du dabei einschlafen solltest, ist es nicht schlimm. Dann braucht dein Körper das. Versuche trotzdem so gut es geht wach zu bleiben.

3. Tanzen & Bewegung

Auch wenn es mir immer wieder schwerfällt, vor allem bei schlechtem Wetter, gehe ich einmal am Tag raus und spaziere eine Runde. Ich merke sofort, wie meine Laune (selbst wenn sie im Keller war) steigt, wenn ich draußen war. Wenn das nicht geht, ist Tanzen eine Möglichkeit, meine Energie zu verändern. Meine Faszien reagieren sofort auf äußere Belastungen oder innere Unruhe. Wenn die nicht gedehnt und geschmeidig sind, fühle ich mich, als wäre ich krank. Und oh Wunder: Durch Stress verkleben sie schneller.

4. Basenbäder

Dazu habe ich schon einen Beitrag vorbereitet – sie sind für mich ein wahrer Gamechanger. Durch die permanente Belastung übersäuert mein Körper leicht. Nach einem Basenbad fühle ich mich einfach jedes Mal wie neu geboren. Falls du keine Badewanne hast, kannst du auch ein Fußbad nehmen. Tut auch extrem gut.

5. Ätherische Öle

Vor allem wenn ich unruhig oder betrübt bin, helfen mir ätherische Öle extrem gut. Es gibt unterschiedliche Marken. Wichtig ist, dass die Öle naturrein und keine synthetischen sind. Bei uns in der Familie haben wir kleine Riechstifte für jede/n gemacht. Selbst die Kinder riechen in herausfordernden Zeiten daran.

6. Weinen

Wenn es möglich ist und ich mich danach fühle, dann weine ich. Ich kenne die Sorge, dass wenn wir uns mal „hineinfallen“ lassen, wir nicht mehr aus der Traurigkeit herausfinden. Bei mir ist allerdings genau das Gegenteil der Fall. Wenn sich alles so richtig entladen hat und ich mich ausweinen konnte, dann habe ich wieder die Kraft, zuversichtlich in die Zukunft zu schauen. Weinen ist für mich wie „auf’s Klo zu gehen“. Es zurückzuhalten macht Druck, macht ein ungutes Gefühl.

7. Musik & Gesang

Hilft mir in dreierlei Hinsicht. Wenn ich das Gefühl habe, ich könnte explodieren, dann drehe ich die Musik auf und tanze alles raus. Das hab ich schon erwähnt. Wenn ich traurig bin, aber nicht weinen kann, hilft mir manchmal der richtige Song, dass die Hemmungen fallen und ich alles rauslassen kann. Wenn ich mich selbst stärken möchte, dann singe ich lautstark mit. Ja, auch wenn meine Kinder und mein Mann zu Hause sind. Ich gehe dann ins Schlafzimmer, kündige meine Gesänge vorher an, frage, ob es eh ok ist und dann geht es los.

8. Nachrichten-Pause

Ich kann (wie so viele) Nachrichten mehr in der Frequenz hören, lesen und vor allem auch schauen. Lesen geht noch am ehesten. Auch hier versuche ich so gut es geht immer wieder einen Nachrichten-Stopp einzulegen und mich sehr bewusst zu bestimmten Zeiten zu informieren. Z.B. nicht am Abend vor dem Schlafen gehen. Das macht mich ganz unrund und ist total kontraproduktiv.

9. Gedanken- und Sorgenstopp

Natürlich mache ich mir auch meine Gedanken und ich kenne das, wenn sie unaufhaltsam kreisen. Klar ist: Wir haben es in der Hand, ob sie mit uns davon galoppieren oder ob wir ihnen Einhalt gebieten. Deshalb sage ich manchmal laut: „Stopp!“ und gebe mir selbst ein Timeout indem ich mir sage: „Ok, bis um 16.00 Uhr beschäftige ich mich DAMIT jetzt nicht. Dann kann ich ja wieder weitermachen.“ Ist natürlich Übungssache, funktioniert aber von Mal zu Mal besser.

10. Positive Affirmationen & Impulse

Ich sage immer wieder: Die Impulskarten in der Jubeltage-App schreibe ich nicht nur für meine Leserinnen sondern vor allem auch für mich selbst. Mir hilft es einfach, wenn ich Worte lese, die mir Mut und Zuversicht geben.


👉 Übrigens: In der Jubeltage App findest du genau solche Impulse – kleine Anker für deinen Alltag. Jeden Tag eine Karte und eine Audio, die dich daran erinnern, innezuhalten und dir selbst einen Moment zu schenken.


11. Von der Seele schreiben

Schreiben bringt meine Gedanken zur Ruhe. Oft notiere ich am Morgen, was mich bewegt – manchmal nur ein paar Sätze, manchmal eine Seite. Alles, was aus dem Kopf aufs Papier wandert, fühlt sich leichter an.

12. Klopfen (EFT)

Wenn die Anspannung besonders groß wird, klopfe ich bestimmte Punkte am Körper sanft ab – aus der „Emotional Freedom Technique“. Es gibt dazu auch einige Videos auf Youtube Für mich wirkt das wie ein Ventil: Es bringt die Gefühle in Fluss und gibt mir das Gefühl, manchmal muss ich dann auch weinen und es geht mir danach besser.

13. Mit einer Freundin reden

Es gibt Tage, da hilft mir kein Tool so sehr wie ein gutes Gespräch. Ich mag es besonders, Sprachnachrichten auszutauschen. Meine Freundinnen kennen meine Mini-Podcasts schon. Alleine das Aussprechen bringt Erleichterung. Und oft merke ich: Sie kennt ähnliche Gefühle. Dieses gegenseitige Verständnis trägt.

14. Den Kalender ausräumen

Wenn mein Kopf voll ist, schaue ich mir meinen Kalender an und streiche radikal. Termine verschieben, To-dos streichen, Luft schaffen. Es fühlt sich fast so an, als würde ich innen aufräumen. Danach habe ich wieder Platz zum Atmen.

15. Dankbarkeit üben

Bevor ich schlafen gehe, denke ich an drei Dinge, für die ich heute dankbar bin. Sie sind oft klein: ein Lächeln, ein gutes Gespräch, ein Sonnenstrahl. Aber sie verschieben meinen Fokus – und machen es leichter, loszulassen.

Dein Jubeltage Impuls

Es gibt Tage, da fühlt sich alles schwer und überwältigend an. In solchen Momenten sind es die kleinen Rettungsanker, die uns daran erinnern: Du musst nicht alles auf einmal schaffen. Es reicht, wenn du einen Schritt nach dem anderen gehst. Vielleicht ist es heute nur ein bewusstes Atmen, morgen ein Gespräch mit einer Freundin oder das bewusste Streichen eines Termins aus deinem Kalender.

Auch wenn es gerade dunkel und chaotisch erscheint – vertraue darauf, dass wieder andere Zeiten kommen. Zeiten, in denen es leichter wird, in denen du dich freier und unbeschwerter fühlst. Jeder Rettungsanker, den du jetzt nutzt, ist wie ein Lichtpunkt, der dich Stück für Stück dorthin begleitet.

Und das Wichtigste: Bleib mit deinen Sorgen nicht alleine. Sprich darüber, hol dir Unterstützung, teile, was dich belastet. Denn schon das Aussprechen kann erleichtern – und es erinnert dich daran, dass du nicht allein durch diese Momente gehen musst.


FAQ

Was sind Rettungsanker?

Kleine Hilfsmittel und Rituale, die dir Halt geben, wenn dir alles zu viel wird.

Warum sind sie wichtig?

Weil sie dich daran erinnern, dass du nicht hilflos bist – sondern dass es immer kleine Schritte gibt, die dich stabilisieren.

Welcher Rettungsanker passt zu mir?

Probiere aus. Spüre, was dir guttut. Mit der Zeit wirst du merken, welche Anker dich am zuverlässigsten tragen.

Wie kann mich die Jubeltage App unterstützen?

Sie schenkt dir täglich kleine Impulse – deine persönlichen Rettungsanker im Alltag.

Alles Liebe,
Karin

Zähneputzen für die Seele

Die Jubeltage App erinnert dich Tag für Tag daran: Du bist wichtig.

Du bekommst täglich eine Impulskarte und eine Sprachnachricht, die dich stärkt. So machst du ganz nebenbei etwas für deine Mentale Gesundheit. Das Beste: Du kannst sie 14 Tage lang kostenlos testen – ohne automatische Verlängerung!

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