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Kräuterbuschen-Zeremonie: Feiere deine Dankbarkeit an Mutter Erde

Endlich Sommer und wir stecken mittendrin. Alles blüht und duftet, viele heilsame Kräuter stehen jetzt im Hochstand und erfreuen uns mit ihrer bunten Blütenpracht. Der Monat August ist für Kräuterfrauen und -freunde ein ganz besonderer: Auf der einen Seite feiern wir das Schnitterfest im Jahreskreis, auf der anderen Seite feiern wir am 15. August eines der wichtigsten Kräuterfeste im Jahr, quasi einen Kräuterfeiertag. Darüber möchte ich euch heute ein bisschen erzählen.

Über Traditionen & Brauchtum:

Am 15. August – Maria Himmelfahrt – werden traditionell die Kräuterbuschen gebunden und gesegnet. Ein wundervoller Brauch, wenn ihr mich fragt. Wir danken damit der wundervollen Natur für ihre großzügigen Gaben und wir danken den Kräutern für ihre Heilkraft. Dieses Ritual hat, wie so oft, bei den Kelten und Germanen seinen Ursprung und wurde später in die christliche Religion übernommen.

Den Kräuterbuschen kann man in der Kirche weihen lassen oder auch einfach zuhause segnen. Vielleicht mit deiner ganz eigenen kleinen Zeremonie?

Über Intuition:

Es gibt soviel Traditionen und Bräuche drumherum, aber keine Regeln. Bei uns zuhause sowieso nicht, denn Intuition steht über allem! So fühl ich in mich rein. Höre, was mein Herz mir sagt und wo meine Füße mich hintragen. Auch beim Kräuterbuschen-binden handhabe ich das so.

Kräuterbuschen_Kräuter_AnjaFischer

In vielen Orten und Dörfern werden die Buschen von den Bäuerinnen oder traditionellen Vereinen, wie Trachtlerinnnen, gebunden und in die Kirche gebracht. Dort bekommt dann jeder Besucher ein Sträußchen mit. Nach der Weihe werden sie zuhause verkehrt aufgehängt und getrocknet. Sie sollen im kommenden Jahr unser Haus, Hof und auch UNS schützen.

Ich verräuchere meine Buschen auch gern zu besonderen Anlässen oder mische sie in meine Räuchermischungen aus dem Räuchershop.

Auf den Bauernhöfen gab man die gesegneten Kräuterbuschen auch den Tieren ins Heu, da man ihnen eine besonders kräftige Wirkung zusagte. Weitere Mythen besagen, dass die besonderen Kräuter auch beim Liebesglück nachhelfen können.

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Dein Kräuterbuschen:

Wie schon erwähnt, es gibt viele Traditionen, Überlieferungen. Aber du kannst dir deinen Kräuterbuschen so gestalten, wie es für dich passt, wie es sich für dich gut anfühlt. Regional werden auch unterschiedlichste Kräuter verwendet. Somit gibt es kein Richtig oder Falsch. Wichtig ist nur, dass man alle Kräuter mit Dankbarkeit erntet.

Rein darf, was dir gefällt, aber bitte Vorsicht: Giftige oder naturgeschützte Pflanzen gehören NICHT dazu. Meistens thront in der Mitte eine Königskerze, sie symbolisiert das Licht, Kraft, Stärke und Schutz. Aber wenn du keine findest oder keine hast, dann macht das nichts!

Gerne kommen auch Rosen (Heilige Mutter Maria, Liebe), Kamillen (Reichtum, Erfolg), Johanniskraut (Sonne, Freude, Glück), Ringelblume (Glück und Liebe), aber auch Schafgarbe, Lavendel und Frauenmantel (Geborgenheit, Frieden) dazu.

Wieviele Kräuter kommen hinein?

Auch da gibt es kein MUSS, aber durchaus gibt es sogenannte mystische Zahlen aus der römisch-katholischen Tradition, die gern als Anhaltspunkt genommen werden. Ich muss dir ehrlich gestehen, ich hab meine Kräuter noch nie abgezählt….

Folgende Zahlen werden gerne in traditionellen Kräuterbuschen verwendet.
(Quelle: mitliebegemacht.at)

7: Anzahl der Schöpfungstage
9: Zahl der Heiligen Dreifaltigkeit (3 mal 3)
12: Anzahl der Apostel
14: Zahl der Nothelfer
24: zwölf Stämme Israels aus dem alten Testament und zwölf Apostel Christi im neuen Testament (also zwei Mal 12)

 

Der Frauendreißiger:

Mit dem 15. August wird auch der sogenannte Frauendreißiger eingeläutet, eine der wichtigsten Zeiten für uns Kräuterfrauen. Denn ab Maria Himmelfahrt beginnt die große Sammel- und Erntezeit, die bis hin zum Herbst, dreißig Tage lang andauert.

Wundervoll: Man spricht den Kräutern in diesem Zeitraum eine besondere Kraft zu.

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Ein kleines Dankbarkeits-Ritual:

Geh durch den Garten oder mach einen kleinen Spaziergang am Vortag zu Maria Himmelfahrt, sammle die Wild- und Gartenkräuter, die dich anlachen und binde dir daraus einen Kräuterbuschen.

Stelle zuhause einen kleinen Dankbarkeits-Altar auf, such dir ein Plätzchen, wo es dir gefällt. Ich für mich mag es sehr gerne, wenn sich auf meinem Natur-Altar alle vier Elemente finden: Wasser, Erde, Luft und Feuer. Fürs Wasser nehme ich eine kleine Schale, die ich von einer Indienreise mitgebracht habe, für die Erde lege ich Steine oder Rinde dazu, oder an diesem Tag meinen Kräuterbuschen. Die Luft wird durch eine Bussard-Feder symbolisiert, die mir meine Mama geschenkt hat und das Feuer kommt aus meiner Räucherschale.

Mache dir noch eine kleine Kräuterjause, mache ein kleines Fest daraus. Vielleicht ein Butterbrot mit bunten Blüten oder einen Kräutertee.

Mache dir eine angenehme Räucherei an und genieße den Moment mit deinen Naturschätzen. Mit dem Wasser kannst du nun dein eigenes Kräuterbüscherl segnen und deine Gedanken ausschicken, deine Dankbarkeit an Mutter Erde senden.

Deine Anja

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